Letzte Woche habe ich die weltweit größte Glasmesse – die Glasstec – wieder besucht. Eine kurze Zusammenfassung:

Die Glasstec ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Die Messe spricht nicht nur den klassischen Glaser an, sondern Großbetriebe, Verarbeiter und Bereiche, die mit meinem Beruf gar nichts mehr am Hut haben wie z.B. die Herstellung von Glasflaschen. Man ist also wie auf jeder anderen Messe nicht die einzige Zielgruppe, trotzdem bin ich jedes Mal danach der Meinung, dass man da mehr hätte rausholen können. Ich habe das Gefühl, dass der Trend dahin geht, dass die Ausstellung immer kleiner wird; auf jeden Fall wird sie immer kürzer, denn man hat leider den Samstag bei der Glasstec als Messetag gestrichen. Gerade beim Samstag ist es schade drum, ist dies der Tag, wo viele wirklich kleine Betriebe herkommen, da sie in der Woche Ihren Laden nicht schließen können und wollen. Auch der Informationsgehalt lässt oft zu wünschen übrig.

Was die Innung organisiert, ist immer große Klasse. Den jährlichen Glasveredlerpreis, ein Gewinnspiel für ein Arbeitsfahrzeug und dieses Jahr eine Art Arena, bei der Seminare durchgeführt worden. Aber bei vielen anderen Ständen habe ich das Gefühl, dass entweder „auf Teufel komm raus“ ums Verkaufen der eigenen Produkte geht. Ich denke, wenn man mehr mit Informationen arbeitet und das Verkaufen etwas in den Hintergrund stellt, wird man langfrisitg gesehen mehr Erfolg auf der Messe gehabt haben. Oder es dreht sich um Lobby-Arbeit, wenn der eigene Stand gewaltig groß und hübsch designt aufgebaut ist, aber zum Großteil nur aus einer riesigen Bar besteht, an der die Mitarbeiter mit Ihren Stammgästen etwas trinken. Natürlich stehen auf dem selben Stand auch die firmeneigenen Neuheiten bspw. als Plakate oder als kleine Glasmuster in einer Messewand eingebaut, aber alles so nebensächlich und am Rande, dass man sich kaum dafür interessiert.

Andere Geschichte: Die ausgestellten Produkte der verschiedenen Beschlagshersteller sahen wirklich klasse aus. Schiebetüren ohne sichtbare obere Schiene oder toll aussehende und leicht zu montierende Brüstungsverglasungen. Aber es wiederholt sich von Stand zu Stand. Natürlich sind Brüstungen momentan sehr beliebt, aber ich fahre nicht zur Messe, um die Produkte, die ich seit ein, zwei Jahren schon einbaue, aufgebaut noch einmal zu sehen und dieselben Produkte bei deren Mitbewerber drei Stände weiter in sehr ähnlicher Form zu sehen. Da fehlen mir die Neuheiten. Welche Firmen von Jahr zu Jahr immer größer vertreten sind, ist zum einen Q-Railing und zum anderen Laurence. Und obwohl ich ohnehin gern mit beiden Firmen zusammen arbeite, so hat mich deren Stände trotzdem begeistert. Große Fläche, viel ausgestellt, viele Neuerungen und viele Mitarbeiter, die alle grundweg Fachwissen und Bock drauf hatten einem die Produkte vorzustellen.